Filmkritiken - von Independent bis Hollywood
 
2008 Filmkritiken | 10468 Personen | 3323 Kommentare  
   
Bitte wählen Sie

Email

Passwort


Passwort vergessen

> Neu anmelden

Auch interessant



Ritter der Dämonen
von Ernest R. Dickerson, Gilbert Adler




Meist gelesen¹

1. 
Cannibal Holocaust (Nackt und Zerfleischt)  

2. 
Martyrs  

3. 
Auf der Alm da gibt's koa Sünd  

4. 
Troll Hunter  

5. 
Antikörper  

6. 
Das Zeiträtsel  

7. 
Supernatural  

8. 
Harry Potter und der Orden des Phönix  

9. 
Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All  

10. 
Midnighters  
¹ gilt für den aktuellen Monat

  FILMSUCHE
  Sie sind hier: Filmkritiken > Antonio Margheriti > Geheimcode: Wildgänse
Geheimcode: Wildgänse RSS 1.0


Geheimcode: Wildgänse

Geheimcode: Wildgänse

Ein Film von Antonio Margheriti

Ein Film über die Wildgänse.

Nein, dabei handelt es sich in diesem Fall nicht um eine Tierart sondern um die Härtesten der Harten: Söldner mit Nerven wie Drahtseile - ausgebildet an allen erdenklichen Waffen sind sie die idealen Männer für Jobs bei denen es brenzlig wird.
Fletcher (Ernest Borgnine) möchte das größte Heroinlager im „Goldenen Dreieck“ Indochinas dem Erdboden gleichmachen. Und an wen wendet man sich in so einem Fall, der einem Himmelfahrtskommando gleicht und bei dem zahlreiche Kollateralschäden und der Verlust einiger guter Männer durchaus im Bereich des Möglichen liegen?
Genau, an „die Wildgänse“ unter dem Befehl des granitgesichtigen Commander Wesley (Lewis Collins, bekannt aus Commando: Leopard).

Die übliche Handlung eines handelsüblichen Söldner - Actioners, also. Zusammengesetzt aus allerlei Versatzstücken beginnend beim dreckigen Dutzend und endend bei „Die Wildgänse kommen“, zu dem der Filmtitel eine Verbindung suggerieren soll.

Doch obwohl „Codename: Wildgeese“ “( so der englische Titel) alle Klischees dieses Subgenres gewissenhaft in sich vereint, ist Regisseur Antonio Margheriti ein erstaunlich guter Streifen gelungen.
Margheriti , auch bekannt unter seinem Pseudonym Anthony M. Dawson, war schon immer ein Regisseur der solide Unterhaltungsware ablieferte, die zwar ohne großen Anspruch dafür jedoch mit (großteils) kompetenter Regieführung, aufwÃ
¤ndiger Action und netten Einfällen überzeugen konnte.
Auch „Codename: Wildgeese“ macht da keinerlei Ausnahme.
Den Zuschauer erwartet ein straighter Söldner - Actioner mit typischem 80er Jahre Flair - inklusive „geschmackvoller“ Synthie - Sounds im Soundtrack- und immerhin einer ganzen Riege an hochkarätigen Stars.

Der hölzerne britische Hauptdarsteller Lewis Collins, der über nur einen einzigen Gesichtausdruck zu verfügen scheint, zählt zwar nicht dazu, aber mit Klaus Kinski (Nachtblende, Jack The Ripper) und Ernest Borgnine sind zwei Hochkaräter mit an Bord.
Gut, Borgnine ist zwar nicht unbedingt ein Qualitätsgarant, spielte der Star doch in späteren Jahren seiner Karriere in allerlei Schwachsinn(a la Tierärztin Christine) mit, doch reden wir hier schließlich von einem Darsteller der schon im Klassiker „Das dreckige Dutzend“ Kampferfahrung sammeln konnte und Mitglied in Peckinpahs „Wild Bunch“ war!
Nicht zu vergessen im ansehnlichen Cast ist auch Lee Van Cleef( 12 Uhr Mittags, Für ein paar Dollar mehr). Der 1984 schon stark angegraute Star spielt eine herrlich selbstironische Rolle als Hubschrauberpilot.
Der Film enthält auch gleich eine direkte Anspielung auf die glorreiche Vergangenheit Van Cleefs:
Als Wesley ihn darauf hinweist dass er ihn nur mit „Captain“ ansprechen soll, antwortet Van Cleef „Mich haben sie mal Colonel genannt. Ist aber schon eine Weile her“. Eine direkte Reminiszenz an seine Darstellung des Kopfgeldjägers Col. Mortimer in Für ein paar Dollar mehr .

Das Kultstar-Dreigespann Kinski( dessen Action-Film Karriere gar nicht so bekannt ist),Van Cleef und Borgnine ist gleichzeitig auch der größte Anreiz sich den Film anzusehen.

Dem großteils auf den Philippinen gedrehten Film stand dank der Finanzspritze des Produzenten Erwin C. Dietrich ein für Margheriti - Verhältnisse recht hohes Budget zur Verfügung, mit dem der in Geldnöten steckende Regisseur ein ansehnliches Pyrotechnik-Feuerwerk abbrennt - inklusive der von ihm so geliebten Miniatur-Modelle, die er hemmungslos und Kosten sparend zerstört.

Die knallharte Action in Verbindung mit den zwischen Hirnriss und Lakonie schwebenden Dialogen hat ihren ganz eigenen (und oft unfreiwillig komischen) Reiz - vorausgesetzt man ist willens sich auf diese Art von Filmen einzulassen.
Beim deutschen Kinostart in den 80ern konnte der Film respektablen Erfolg verbuchen.
Man muss sich natürlich vor Augen halten, dass der Film (gutgemachter) „Schund“ ist. Er versucht aber auch gar nichts anderes zu sein und im Mikrokosmos des Italo-Kriegsaction-Genres hat der Streifen seine 3 Sterne voll und ganz verdient.

Wer sich für diesen Film interessiert, wird sich über die gelungene Veröffentlichung aus dem Hause Ascot Elite freuen, die zusätzlich mit nettem Bonusmaterial aufwartet.

Credit und Copyright Coverfoto/Coverimage:
Ascot Elite Home Entertainment

Eine Rezension von Anatol Holzbauer
(24. Januar 2009)
    Geheimcode: Wildgänse bei ebay.de ersteigern


Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

Daten zum Film
Geheimcode: Wildgänse GB/Italien 1984
(Code Name: Wild Geese)
Regie Antonio Margheriti Drehbuch Tito Carpi und Michael Lester
Produktion
Darsteller Lee Van Cleef, Klaus Kinski, Lewis Collins, Ernest Borgnine
Länge 84 FSK 16
Kommentare zu dieser Kritik

Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

 

Impressum