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Kill Theory

Kill Theory

Ein Film von Chris Moore

Eine Gruppe von Studenten reist kurz vor ihrem Examen in eine Ferienhütte, um ein letztes Mal gemeinsam zu feiern. Doch was die Pärchen Amber (Ryanne Duzich) und Brent (Teddy Dunn), Jennifer (Agnes Bruckner) und Michael (Patrick Flueger), Nicole (Steffi Wickens) und Carlos (Theo Rossi) und ihr Freund Freddy (Daniel Franzese), sowie Alex (Taryn Manning), Brents Stiefschwester, erwartet ist das pure Grauen. Nachdem der erste Abend noch normal verläuft und alle mehr oder minder betrunken ins Bett gehen, wird Nicole in der Nacht das erste Opfer. Ihr Leichnam wird durch ein Fenster geworfen mit der eingeritzten Botschaft, den Fernseher anzumachen. Eine Videobotschaft zeigt, wie Nicole vor die Wahl gestellt wurde, entweder ihren Freund Carlos zu töten oder selbst zu sterben. Der unbekannte Killer fordert die Studenten auf, sich innerhalb von drei Stunden gegenseitig zu töten, bis am Schluss nur noch einer übrig bleibt. Sollte dies nicht geschehen, müssen alle sterben. Panik bricht aus und die Freunde versuchen verzweifelt das Haus zu verlassen. Es scheint jedoch, dass der Killer alle Optionen bedacht hat. Alle Fluchtversuche enden in Fallen und so bleibt den Freunden nicht mehr viel Zeit. Wer ist bereit mit dem Töten zu beginnen? Oder verbarrikadieren und mit gezückter Waffe auf den Killer warten? Während der Großteil der Clique ratlos scheint, haben manche schon einen tödlichen Plan.

Regisseur Chris Moore (u.a. Produzent von American Pie) inszeniert mit
seinem Regiedebüt einen Horror-Thriller in bester Tradition von „Saw“ und „Battle Royale“. Eine gutbetuchte Studentengruppe will eigentlich nur mit reichlich Sex und Alkohol ihren bevorstehenden Abschluss feiern, sieht sich nun aber einer Extremsituation gegenüber. Das eigene Überleben ist vom Tod der Freunde abhängig. Wie weit wirst du gehen, um deine eigene Existenz zu verteidigen? Diese Frage und die daraus entstehende Handlung ist natürlich nicht neu und „Kill Theory“ erfindet auch das Genre nicht neu, Chris Moore ist jedoch trotzdem ein unterhaltsamer Film gelungen. Das Kammerspiel, auf begrenztem Raum eingepfercht gegeneinander auf Leben und Tod zu kämpfen, was in Kinji Fukasaku Action-Epos „Battle Royale“ bis zur Perfektion funktionierte, wurde in diesem Film von einer Insel in Ferienhause verfrachtet. Die Insassen merken schnell, das der Killer draußen mit einem Gewehr lauert und alle Schritte beobachtet. Einzelne Fluchtversuche werden durch vorinstallierte Fallen zunichte gemacht. Als die Gruppe mit dem Wagen fliehen will, geraten die Studenten in eine ausweglose Situation, die es erfordert einen der ihren auszuwählen und zu opfern. Der vermeintlich Schwächste und bereits verwundete wird ausgewählt und zum Sterben außerhalb des Wagens abgelegt. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich alles. Die Gruppe erkennt, das es keinen Ausweg gibt und der Großteil beginnt damit, einen eigenen Plan fürs Überleben aufzustellen. Vorerst versuchen die einzelnen Pärchen die Situation gemeinsam zu bewältigen, doch schlussendlich kann auch nur eine Person überleben.

Kill TheoryKill TheoryKill Theory

Was zu Beginn des Filmes auffällt sind rundum debile und banale Dialoge, die fast die Schmerzgrenze des Publikums austesten. Mit der Zeit entwickelt „Kill Theory“ jedoch eine ordentliche Spannung und offenbart seine Stärken. Angetrieben von einem kaltblütigen Spielleiter wechseln die Charaktere ständig zwischen hartem Killer und Opferrolle. Es ist umso spannender, die Figuren darin zu beobachten, wer jetzt wenn auf seinen Seite ziehen und gegen die anderen Freunde aufhetzen will. Dazu gesellen sich die ein oder anderen harten Kills, sodass auch Freunde härtere Horrostreifen auf ihre Kosten kommen. Die Gewalt wird jedoch nicht zum reinen Selbstzweck zelebriert, was man manchen vergleichbaren Filmen vorwerfen kann.

Die Schauspieler sind mehr oder weniger unbekannte Seriendarsteller. Agnes Bruckner durfte bisher zumindest im Thriller „Motel – The First Cut“ glänzen, Filmkollegin Taryn Manning spielte zuvor unter anderem im Horrorfilm „The Breed“ mit. Also kann man durchaus von einer gewissen Erfahrung im Horrorgenre sprechen. Die platten Charaktere und die kaum vorhandene Charakterzeichnung können diese Schauspieler jedoch auch nicht mehr retten. Vielmehr quälen sich die Akteure durch viele unsinnige Dialoge. Ebenso will „Kill Theory“ durchweg durch geringfügigen Schock- und Bluteinsatz eine größtmögliche Reaktion beim Zuschauer hervorrufen. Da hätte man sich gern etwas mehr gewünscht. Besonders beim Einsatz der Fallen hätte der geneigte Genrefreund ein wenig mehr Kreativität erwartet. Der große Pluspunkt ist die stimmige Atmosphäre. Dadurch entwickelt sich der Film zu einer spannenden und gelungenen Sache. Das Ende geht auch in Ordnung. Allerdings ist der Film qualitativ weit entfernt von Filmen wie „Saw“ und „Battle Royale“. Dafür ist die Action zu dürftig und auch die Story zu oberflächlich. Auch das psychologische Spiel der Charaktere in dieser Extremsituation lässt an manchen Stellen noch zu wünschen übrig. Tiefgreifende Charakterentwicklungen darf man auch nicht erwarten.

Fazit: Wer keine Lust auf die neueste, aufgewärmte Version von SAW hat, darf durchaus einen Blick auf „Kill Theory“ werfen. Der Zuschauer bekommt einen spannenden Thriller vorgesetzt, die gelungene Atmosphäre macht zudem viele der kleineren Schwächen wieder weg. Was übrig bleibt ist ein solider und gut gemachter Durschnittsthriller.

Eine Rezension von Thorsten Comtesse
(23. November 2009)
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Daten zum Film
Kill Theory USA 2009
(Kill Theory)
Regie Chris Moore Drehbuch Kelly C. Palmer
Produktion Dan Abrams, Kimberly C. Anderson Kamera David A. Armstrong
Darsteller Agnes Bruckner, Taryn Manning, Patrick Flueger, Teddy Dunn
Länge 85 min FSK keine Jugendfreigabe
Filmmusik Michael Suby
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