Filmkritiken - von Independent bis Hollywood
 
2008 Filmkritiken | 10468 Personen | 3323 Kommentare  
   
Bitte wählen Sie

Email

Passwort


Passwort vergessen

> Neu anmelden

Auch interessant



Augenleuchten
von Wolfram Paulus




Meist gelesen¹

1. 
Cannibal Holocaust (Nackt und Zerfleischt)  

2. 
Martyrs  

3. 
Auf der Alm da gibt's koa Sünd  

4. 
Troll Hunter  

5. 
Antikörper  

6. 
Das Zeiträtsel  

7. 
Supernatural  

8. 
Harry Potter und der Orden des Phönix  

9. 
Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All  

10. 
Midnighters  
¹ gilt für den aktuellen Monat

  FILMSUCHE
  Sie sind hier: Filmkritiken > Edoardo Mulargia > Django - Kreuze im blutigen Sand
Django - Kreuze im blutigen Sand RSS 1.0


Django - Kreuze im blutigen Sand

Django - Kreuze im blutigen Sand

Ein Film von Edoardo Mulargia

Der Saloon ist verraucht und die Pokerpartien strapazieren die Nerven der Spieler.
Doch Django (Ivan Rassimov) ist das Glück hold.
Er gewinnt von einem zwielichtigen Mexikaner beim Pokerspiel zwei Satteltaschen voll von Dollars.
Doch leider hat er nicht allzu lange etwas vom unerwarteten Geldsegen.
Denn kaum hat er seien Beute in Beschlag genommen wird der Saloon von Banditen ( ua Piero Lulli) gestürmt und die gesamte Belegschaft über den Haufen geknallt. Das Geld wird selbstredend auch von den Halunken mitgenommen.
Django überlebt und begibst sich auf die Suche nach den Räubern um seine rechtmäßig gewonnene Beute zurückzuholen…..

„Kreuze im blutigen Sand“ ist der erste Teil der weniger berühmten, denn berüchtigten Cjamango-Trilogie. Ob man sich die anderen Teile nach dem Genuss des ersten Filmes noch antut ist allerdings fraglich.
Jedenfalls heißt Rassimovs Charakter im Original Cjamango, was den ursprünglichen italienischen Titel erklärt und uns gleich zum nächsten Punkt bringt:
Denn wie so oft (sprich: so gut wie immer) hat der Film rein gar nichts mit dem Sergio Corbucci/Franco Nero-Django gemeinsam.
Um sich an den Kassenschlager aus dem Hause Corbucci anzuhängen, wurde einfach der Titel und der Name der Hauptfigur geändert.
Ja, der Vergleich ist angesichts von Mulargias „falschem Django“ sogar schon Majestätsbeleidigung, denn „Kreuze im blutigen Sand“ ist siche
r der Bodensatz des Genres.
Wenngleich man ihm einen gewissen Charme nicht absprechen kann.
Der eigentlich ernste Film bekam zu allem Überfluss auch noch eine deutsche Synchro der besonderen Art verpasst.
Ich gebe nur ein Stichwort: Berlin Synchro.
Dem Genrekenner stellen sich da schon die Haare auf. Denn wie so oft wurde ein Film mit den teils derben und vor allem hirnrissigen Kalauern noch mehr zu Grunde gerichtet:
Sprüche der Marke „Jetzt steck ich mir erst Mal ein Steak ins Gesicht“ oder „Jetzt mach ich mal Looky-Looky bevor ich den Knüppel aus dem Sack hole“ stehen an der Tagesordnung.
Allerdings sorgt gerade das für einige Lacher, auch wenn die „Gags“ natürlich reichlich gaga sind.
Für manchen wird der Streifen so unter Umständen sogar noch etwas aufgewertet.
Denn machen wir uns nichts vor, viel besser würde der Film auch mit einer ernsthafteren Synchro nicht werden.
So sorgt die klaumaukige Sprachfassung zumindest für unfreiwillige Komik. Das ist nämlich letztlich auch das einzig wirklich Unterhaltsame an diesem Machwerk.
Viel klischeehafter geht’s nämlich nicht mehr.
Zumindest die Darsteller fallen nicht weiter unangenehm auf:
Ivan Rassimov ist natürlich ein immer wieder gern gesehener Gast in jedweder Genreproduktion (wir erinnern uns an Sergio Martinos Der Killer von Wien).
Jayne Mansfield-Gatte Mickey Hargitay tritt als mysteriöser Schnapshändler ( und sorgt nebenbei für den einzigen Plottwist) und Helene Chanel ist als einzige relevante weibliche Figur im Film immerhin ein Blickfang.

Wenn Django/Cjamango sich des kleinen Jungen ( der übrigens nach seiner kurzen Filmkarriere Terrorist wurde-kein Witz!) dann ist das natürlich eine Hommage an den US-Westernklassiker „Mein großer Freund Shane“. Obwohl der Kleien ab und an ein wenig nervt, geriet dieses Zitat gar nicht mal so schwülstig, wie man es befürchten könnte.
Hauptdarsteller Rassimov sorgt für ein Bleigewitter nach dem anderen, die Straßen des kleinen Städtchens in dem die Haupthandlung spielt sind folglich mit Leichen gepflastert.
Für reichlich Action ist also gesorgt- nur hat man all dies natürlich schon zig Mal woanders besser gesehen.
Komponist Felice Di Stefano sorgt für einen netten aber nicht Welt bewegenden Soundtrack, der zwar nur, wie könnte es anders en, Morricone-Motive wiederkäut ( ua die beleibte Maultrommel), das teils gemächliche Geschehen aber wenigstens adäquat untermalt.
Man sieht also, alles an „Kreuze im blutigen Sand“- ein herrlicher Titel, sucht man besagte Kruzifixe doch vergeblich-ist Durchschnitt.
Der Film ist die Nummer 17 in der Koch Media Italowestern Collection und überraschenderweise sind diesmal sowohl die Bild- als auch die Tonqualität eher mäßig .

Deshalb: Unterm Strich ein nur für die absoluten Spaghetti Western Hardcore-Fans interessantes Machwerk. Und selbst die werden den Film eher "aussitzen" denn genießen.....

Credit und Copyright Coverfoto/Coverimage:
Koch Media

Eine Rezension von Anatol Holzbauer
(29. Juli 2009)
    Django - Kreuze im blutigen Sand bei ebay.de ersteigern


Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

Daten zum Film
Django - Kreuze im blutigen Sand Italien 1967
(Cjamango)
Regie Edoardo Mulargia Drehbuch Vincenzo Musolino und Fabio Piccioni
Produktion
Darsteller Ivan Rassimov, Mickey Hargitay, Hélène Chanel, Piero Lulli
Länge 82 FSK 16
Filmmusik Felice Di Stefano
Kommentare zu dieser Kritik

Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

 

Impressum