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2008 Filmkritiken | 10468 Personen | 3323 Kommentare  
   
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von Olivier Nakache, Éric Toledano




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Operation Delta Force 3: Clear Target

Operation Delta Force 3: Clear Target

Ein Film von Mark Roper

Ich habe ja bereits angekündigt, dass die Reihe rund um die Delta Force von Nu Image es immerhin auf 5 Teile gebracht hat, womit wir hier schon beim dritten Teil angekommen sind. Die Hälfte der Filme hab ich also schon durch, und natürlich auch ihr geneigten Lesern. Erneut darf ich gleich als Vorwort voranschicken, dass die Serie eigentlich keinerlei inhaltlichen Bezug aufeinander nimmt, und auch vom personellen Aspekt immer wieder fröhlich durchwechselt, ergo bekommen wir auch hier wieder neue Gesichter in den Reihen der Delta Force präsentiert, obwohl die Charaktere immer noch die selben sein sollen. Auch Yossi Wein, der immerhin den ordentlichen zweiten Teil Operation Delta Force 2: Mayday inszeniert hat, darf nicht mehr ran und wird diesmal von Mark Roper ersetzt, zu Cast & Crew komme ich aber wie immer später nochmal.

Was bleibt noch voranzuschicken? Nunja, das Cover versetzt schon einmal den ersten Schock, kriegen wir doch Apaches zu sehen, dazu ein U-Boot und einen Feuerball - ist das nur ein Zusammenschnitt des zweiten Teils, mit bisschen neuem Material? Wir werden sehen. Jedenfalls schaut der Herr mit der Halbglatze am unteren rechten Bildrand schonmal recht grimmig, ich gehe davon aus dass der im Film mitspielt oder zumindest das Drehbuch gelesen hat, wahrlich ein böses Omen. Die Titelzeile ist mal wieder herrlich: "A COMBAT UNIT OF INDOMITABLE STRENGTH... THEY ARE AMERIC
A'S DEADLIEST WEAPON."
Ich hätte sie zwar eher als "most stupid dorks" bezeichnet, wenn man sich mal vor allem die brillianten Aktionen des ersten Teils Operation Delta Force anschaut, aber man will ja nicht so sein. Immerhin treiben sie den Bodycount doch immer ganz gut in die Höhe, und auch beim zweiten Teil waren sie nur stellenweise irre doof. Also, Vorurteile beiseite, Bier auf, Tischplatte steht bereit, und der wilde Ritt kann beginnen.
Operation Delta Force 3: Clear TargetOperation Delta Force 3: Clear TargetOperation Delta Force 3: Clear Target
Ok, nach dem üblichen Nu Image Schwarzbild sowie Logos befinden wir uns auf einem Fluss in dunkler Nacht, während zwielichtige Gestalten mit Ponchos und Cowboyhüten irgendwelche Dinge treiben. Laut einer Texttafel ist das Kolumbien, damit kann ich leben. Gleichzeitig schippern andere Typen mit derselben Kleidung den Fluss an eben jener Stelle mit ihrem Boot hinauf und scheinen in Verbindung mit einem Satelliten zu stehen, der auch mit dem amerikanischen HQ in Verbindung steht. Na wer werden die Jungs auf dem Boot wohl sein...nach knappen vier Minuten lösen die Helden der Delta Force mal wieder volle Lotte den Alarm aus, und die schwerbewaffneten Drogenhändler nehmen sie ins Kreuzfeuer (und erneut hat die Delta Force nach weniger als 5 Minuten einen Plan voll in den Sand gesetzt, und das nennt sich Elite?), womit wir uns im obligatorischen Einstiegs-Action-Set-Piece befinden, was wahrscheinlich mal wieder in keinem Zusammenhang mit dem Rest des Filmes steht. Bis auf ein paar fette Explosionen auf der Brücke ist das eher fade inszeniert (vor allem weil dank Dauerzeitlupe erst recht auffällt, dass einige Waffen kein Mündungsfeuer haben...), aber das ist dann auch recht flott vorbei, nachdem die Delta Force, obwohl sie nicht mehr beschossen wird, ihr Boot ohne jeglichen Grund gegen ein Hindernis lenkt, worauf dieses sich natürlich in einem Feuerball verabschiedet. Ich werde denn Eindruck nicht los, dass hier entweder sehr schlampig geschnitten wurde, oder Regisseur Roper vergessen hat, den Übergang zu drehen, das wirkt alles sehr seltsam. Na gut, Deltas tot, Film aus.

Oh halt, wir haben ja noch nichtmal sechs Minuten rum (innerhalb von sechs Minuten hat die Delta Force mal wieder einen Alarm ausgelöst und das eigene Boot in die Luft gejagt), ergo haben sich die Deltas ins Wasser gerettet, liegen am Ufer auf der Lauer, werden dabei aber noch von einem Drogenhändler vollgepinkelt, die sich gerade an einem anderen Ort neu formieren. Ergo wird der Wildpinkler platt gemacht, und man liefert sich erneut ein Feuergefecht, diesmal in der Nähe eines Bunkereingangs mit reichlich Schützengräben (warum sollte ein Druglord sowas anlegen lassen?), ein Set, dass mich verdächtig an den Beginn des zweiten Teils erinnert, nur mit weniger Bäumen. Egal, die Szene ist sogar ganz fetzig gemacht, zwei Deltas stürmen in den Bunker-/Mineneingang und lösen dort gleichmal eine lasergesteuerte Sprengstofffalle aus (...). Die Falle piept fast 30 Sekunden lang, aber der Spezialist der auf den Namen Lombardi hört schafft es trotzdem nicht seinen Hintern zu bewegen und wird daher in die Luft gejagt - mit Recht möchte ich anmerken. Nun gut, man findet ein großes Lager mit Kokain, legt Sprengsätze und pustet Kokain im Wert von knapp 1,8 Milliarden Dollar in die Atmosphäre, nachdem man sich mit dem schwerverletzten Lombardi auf den Heimweg gemacht hat. Der Drogenbaron, namentlich Salvatore (gespielt vom gern gesehenen Danny Keogh, der in Teil 2 noch der Hijacker-Anführer auf der Northern Star war...) findet das natürlich nicht wirklich lustig und erklärt daher den Amerikanern ganz unbürokratisch den Krieg.

Nun gut, die erste Viertelstunde und damit die Einstiegsaction ist vorbei (nach der Dramaturgie der Operation Delta Force Reihe kann man tatsächlich eine Uhr stellen), und schon kommen wir zur eigentlich Haupthandlung (und der Beginn hatte doch etwas damit zu tun!). Die Deltas jammern etwas über den verletzten Lombardi rum und stellen ihren War on Drugs infrage, was aber schnell abgefrühstückt wird, während die Bösewichte in Form von verschiedenen Drogenbaronen sich auf Sizilien versammeln und sich von einem recht jungen Superhacker (ohoh, ich ahne schlimmes) etwas über das Kommunikationssystem der Amerikaner erzählen lassen, und der Plan erklärt wird, einen Satelliten zu hacken und dadurch Kontrolle über ein nukleares U-Boot zu erlangen (ohoh, ich ahne noch schlimmeres). USS Roosevelt, das neue superleise U-Boot, wird auserkorenes Ziel ergo schickt man dem Kapitän per Hack den Befehl zum auftauchen, während der grimmige Schiffskoch (der sich auf der Brücke rumtreibt...), eine Flasche mit der Aufschrift "Toxic" in die Belüftung kippt (erneut ein eingeschleuster Terrorist an Bord eines U-Bootes? You must be kiddin' me). Nun gut, Gasmaske auf, die Crew die sich wehrt wird umgeknallt, der Kapitän bekommt ne Gasmaske aufgesetzt und wird trotzdem bewusstlos gehauen, und schon ist die Roosevelt aufgetaucht und die Terroristen von aussen an Bord gekommen.
Operation Delta Force 3: Clear TargetOperation Delta Force 3: Clear TargetOperation Delta Force 3: Clear Target
Nun gut, das HQ hat mal wieder keinen Plan wo das eigene U-Boot ist, Lombardi darf in den ewigen Jagdgründen auf Terroristenjagd gehen, und die Deltas haben minimalen character-stuff mitzuteilen. Die Terroristen rufen endlich mal beim HQ an, man habe die konventionellen Sprengköpfe gegen Giftgas eingetauscht, und man solle doch bitte das Satellitensystem abschalten, sonst gehts ein paar Städten an den Kragen (die können das hacken, aber nicht selbst abschalten?). Die Verantwortlichen kennen da natürlich nur eine Antwort: Delta Force (...). Skip Lang bekommt daher einen Anruf mit den Worten "Unfortunately, there is no time to mobilize and deploy a large force. Naturally, your unit was on top of the list." - diesen Plotpoint bekommen wir nun also schon zum dritten Mal serviert. Man nimmt per Schnaps Abschied vom toten Kameraden und schon gehts los mit dem bekannten Hercules-Stock-Footage. Man fährt mit dem Zug also über die Grenze nach Kolumbien, doch der eigentlich vertrauliche kolumbianische General hintergeht die Amerikaner, lässt von seinen Gestapo-Schergen (in schwarzen Mänteln) den Zug anhalten und irgendwie durchsuchen bzw. die Passagiere teilweise aussteigen, aber die Delta Force fährt trotzdem weiter. Ja, diese Szene hab ich schlicht nicht verstanden. General verkauft Infos über die Delta Force an Salvatore, der ruft sogleich beim Pentagon an. "Ällabätsch, ich kenn euren Plan" und schon kommt die nächste große Actionsequenz: der Zug hält an, und eine Miliz attackiert. Nunja, krach, bumm, bäng, ganz nett gemacht, und auch der Zug kriegt endlich mal ein paar Treffer ab.
Dummes Highlight: Lang rettet sich vor einer Granatenexplosion mit einem beherzten Sprung aus dem Fenster, hält sich dann mit einer Hand am unteren Fensterrand fest, während er mit dem Rücken den Zug berührt und in der Luft baumelt, hält sich die Waffe über den Kopf und ballert einhändig und blind in den Zug, und trifft sogar (...).
Einer der Deltas wird sogar noch angeschossen, aber das stört ihn vielleicht für 10 Sekunden, da es für den Rest des Filmes keine Bedeutung mehr hat.
Echtes Highlight: Ein Buggy crasht seitlich in den inzwischen wieder fahrenden Zug und explodiert (das war wirklich ganz cool).
Drehbuch-Highlight: die Amerikaner können also mal wieder nur die Delta Force aus Zeitgründen schicken, schaffen es aber, an einen venezolanischen Zug der auf dem Weg nach Kolumbien ist, zwei Güterwagons anzukoppeln, in denen sich je eine ausfahrbare Plattform befindet, auf dem je ein Helikopter steht (!).

Nun gut, man startet mit den Helikoptern, der Feind hat natürlich auch einen, der wird aber abgeschossen und landet genau auf den Schienen vor dem Zug (genau...) und fliegt natürlich in die Luft, als der Zug ihn teilt (dass der Helikopter wieder offensichtlich ausgeschlachtet ist und sich die Rotoren nicht drehen kennt man ja aus dem zweiten Teil). Ok, man fliegt also mit den Hubschraubern direkt zu Salvatores Villa (warum nicht gleich so?). Long Story short: Salvatore entkommt per unterirdischen Tunnel mit einem Wasserflugzeug, die Deltas nehmen den Hacker fest, aber der rückt trotz Folter (insert random politik-kritischen Kommentar here) keine Zugangscodes für die Roosevelt raus, da nur Salvatore die kennt. Immerhin weiss man aber, dass sich das U-Boot auf dem Weg nach New York befindet. Nun gut, Hacker Howie wird an Bord eines Flugzeugträgers von der Computerspezialistin Ariana verhört, die ihn auch von früher kennt. Wirklich brauchbares kommt dabei aber nicht raus, dafür macht sich die Delta Force zusammen mit Ariana sogleich auf den Weg, per Mini-U-Boot die Roosevelt zu entern.

Und ab jetzt wird der Film ziemlich Scheisse, bis hierhin war das ja ok.

Gesagt getan, man saugt sich an der Roosevelt fest, öffnet per Laptop eine Schleuse (fragt mich nicht...) und entert sie. Bisserl Nahkampfaction, ansonsten versucht Ariana per Laptop auf der Brücke an die Codes zu kommen, um das U-Boot vom Autopilot befreien zu können (most stupid scene of the movie, dazu aber unten mehr). Die UN trifft sich derweilen in New York (also wo das U-Boot hinmacht) und feiert ihr neues Satelittensystem IRIS 1 (das vom Anfang), das kleinste Menge Drogen aus dem Weltall orten kann (ja genau²). Lang will den Hauptrechner kaputt machen, Ariana will das nicht, also leitet Lang die Auftauchsequenz ein (Hallo, Autopilot? Script? Anyone?), was aber beim dritten Versuch eine Bombe auslöst (was aber irgendwie nicht wirklich von Bedeutung ist, Roper inszeniert hier absolut planlos). Nun gut, man entscheidet sich die Raketen zu entschärfen, die aber auf einmal mit einem luftübertragbaren Virus aufmunitioniert wurden (...), und auch der restliche Terroristentrupp ist noch an Bord, also gibts Nahkampf-Action.
Dümmste Szene: Hutch befindet sich im Raketenraum, an dessen Wand Kleiderhaken hängen, und dessen Flur vor Trockeneisnebel nur so wabbert. Dazu kommt aber noch, dass sich ein Bösewicht von oben hinter Hutch abseilt, ganz wie in Mission Impossible. Hallo Tischkante.

Irgendwann ist das U-Boot auch endlich in der Hand der Delta Force, man steuert aber immer noch den Fluss hoch, und endlich kann Ariana den Code knacken, und das Schiff ist wieder lenkbar. Man fährt nun auf Periskop (das hat im letzten Teil aber besser geklappt) und bekommt schließlich kurz vor Ende nochmal die geballte Inkompetenz der Delta Force zu spüren: man weicht einem Frachtschiff gerade noch so aus, dreht das Periskop nach hinten um zu sehen obs geklappt hat (!), rauscht dabei aber gegen einen Brückenpfeiler, der das U-Boot aufschlitzt. Ergo säuft das Ding nun ziemlich schnell ab, und wir haben immer noch die scharfen Sprengköpfe. Nun gut, auch das Passwort ist endlich geknackt (welches das ist, verrate ich nicht. Plot Point!), doch in dem ganzen Chaos wurde der Mechanismus beschädigt, der das Mini-U-Boot an der Roosevelt befestigt hält. McKinney opfert sich, das Mini-U-Boot schwimmt weg, und die Roosevelt explodiert in Form einer Explosion nahe der Freiheitsstatue (die Explosion ist irre schlecht ins Bild eingefügt). Ende gut, alles gut, denn McKinney hat natürlich überlebt (Hallo Tischplatte²), und Salvatore wird unspektakulär von seinen Kollegen in Sizilien umgeschossen (was ein Höhepunkt...).
Operation Delta Force 3: Clear TargetOperation Delta Force 3: Clear TargetOperation Delta Force 3: Clear Target
Oh Mann, jetzt hab ich doch gut 3 Seiten in Word darüber gelabert.

Also gut, was bleibt zu sagen?
Operation Delta Force 3: Clear Target ist nach dem doch ganz witzigen zweiten Teil ein Rückschritt in der Reihe. Die erste Stunde, eben bis zu dem Angriff auf das U-Boot, ist ja soweit ganz nett, eben pure innocent and brainless fun. Danach bricht der Film jedoch ziemlich zusammen, und schafft es auch nicht mehr die Kurve zu kriegen. Wie gesagt, Roper inszeniert auf dem U-Boot völlig planlos, der Film zerfällt in eine Abfolge von Sequenzen, die in überhaupt keinem Zusammenhang mehr stehen. Wo sind die Terroristen so lange hin? Warum teilt sich die Delta Force ständig auf? Was soll dieser dämliche Sprengsatz auf der Brücke? Fragen, auf die es keine befriedigenden Antworten gibt. Überhaupt wirkt dieser Part sehr recycled, was ja auch völlig klar ist, benutzt man wohl die (zugegebenermaßen gelungenen) Kulissen aus Teil 2. Doch Yossi Wein konnte hier noch mehr überzeugen, der Schauplatz ist einfach ausgelutscht. Das Ende ist dann natürlich die komplette Katastrophe, spätestens bei dem Rummanövrieren im Hafen von Big Apple kommt man aus dem erstaunten Kopfschütteln nicht mehr hinaus und verfällt in das allseits bekannte, ungläubig-irre Kichern.

Dabei ist die erste Stunde echt ok. Die Actionszene in der Mitte des Films, die mit dem Zug hält doch einiges an Schauwerten bereit, und der Stunt mit dem Buggy ist tatsächlich gut gelungen, obwohl da - oder vielleich gerade weil da - kein großes Aufheben drum gemacht wird. Auch ansonsten leistet sich das Script relativ wenig Patzer, natürlich ist das mit dem jungen Hacker mal wieder ein ziemlich beschissener und ausgelutschter Angle, aber man will ja nicht zu anspruchsvoll sein. Ein Problem könnte sein, dass es zwischen den einzelnen Szenen keinen echten Zusammenhang gibt. Also warum da jetzt unbedingt der Drogenbaron ein U-Boot kapern muss, und mit einem Giftgasangriff droht ist natürlich übermäßig konstruiert. Ich persönlich hätte ja ein bisschen gute alte Dschungelaction besser gefunden, aber in den bereits vorhandenen U-Boot-(und der Zug ist bestimmt auch wiederverwertet)-Kulissen lässt sich halt billiger drehen. Auch das U-Boot-Segment ans Ende des Films zu setzen, ist zwar von der Story her logisch, aber eben gegenüber dem mittleren Part mit dem Zug einfach ein derber Antiklimax - von der fantasielosen und unspektakulären Exekution Salvatores natürlich überhaupt nicht zu reden (der nach 55 Minuten eigentlich nichts mehr mit dem Film zu tun hat, und das als nomineller Oberbösewicht).

Was man dem Film aber dann doch positiv anrechnen kann, ist das Tempo das er vorlegt. Eigentlich passiert fast immer etwas, und die 90 Minuten werden gut gefüllt. Auch Stock Footage wird eher dezent eingesetzt (freut euch mal auf den vierten Teil). Der Film liegt also irgendwo zwischen dem ersten und zweiten Teil. Er ist weder so "gut" wie letzterer, noch ist er so schädelsprengend doof wie der erste, auch wenn es gut einiges zum Lachen gibt. Im Vergleich zum ersten darf man also schon noch einen halben Stern drauflegen. Darüberhinaus ist noch schön, dass endlich mal wieder einer der Deltas stirbt, weil die im vergangenen Film ja absolut unbesiegbar waren. Das sorgt zumindest für ein bisschen Spannung, weil unsere Pappnasen ja diesmal wieder verletzbar sind.

Inszeniert hat ihn diesmal Mark Roper, der dritte Regisseur im dritten Teil des Franchises. Der hat schon so manchen Klopper abgeliefert, und schafft auch hier wenig neue Akzente. Jim Fitzpatrick gibt hier den dritten Skip Lang im dritten Film (no comment), der zwar optisch recht kernig ist, aber der Rolle auch nichts neues geben kann - wobei er seine Sache keinesfalls schlechter macht als seine Vorgänger. Glatzkopf Greg Collins (der auf dem Cover) spielt McKinney und darf zumindest bei seiner Opferszene ein bisschen schauspielern. Das war scheinbar so gut, dass er gleich im vierten Teil mal den Skip Lang spielen durfte. Ansonsten spielte er in vielen B- und C-Sachen, aber auch ein paar A-Filme hat er in der Filmographie, kein Wunder bei 104 Einträgen in 24 Jahren. Und, oha, John Simon Jones und Gavin Hood spielen hier tatsächlich die selben Rollen wie im letzten Teil, aber im Endeffekt sind das Nebenrollen ohne Bedeutung und damit austauschbar. Ariana wird von Darcy LaPier gespielt, die immerhin mal wieder eine weibliche Sprechrolle im Franchise ist. Die gute Dame war übrigens mit Koksnase van Damme verheiratet und ist auch die Mutter eines seiner Kinder.

Zur DVD: Eigentlich könnt ihr das so bei den anderen Reviews nachlesen. Bild gut, Ton gut, Trailer die selben wie immer. Im Endeffekt genauso voraussehbar wie der Film.

Fazit: Der dritte Teil der geliebten/gefürchteten Reihe um die Delta Force ist ein eher lahmes Stück Film. Für den seligen Bierabend eignet sich der erste Teil besser, für den billigen Videoabend "unter Männern" der zweite. Der Vollständigkeit halber kann man den trotzdem mal schauen, die Zugszene ist ganz nett, und zu Lachen gibts durch einiges an Inkompetenz auch wieder.

Things I've learned:
- Satteliten besitzen eine Warnlampe auf ihrer Hülle, die rot leuchtet und Töne abgibt. Wahrscheinlich für Aliens.
- Die Jungs von der Delta Force können zwar prinzipiell alles lenken, sind aber zu doof ein Atom-U-Boot vernünftig zu manövrieren, bzw. aufzutauchen und das Profis zu überlassen.
- Delta Force Guys sind so hart, die überleben sogar Kollisionen von U-Booten unter Wasser mit anschließender Detonation
- Ungestört im kolumbianischen Dschungel kiloweise Kokain lagern = schwer
- Ungestört erneut einen Baddie in die Crew eines U-Bootes zu schmuggeln = leicht

Things to look out for:
- Ariana sucht die Codes für die Roosevelt im - und das ist kein Witz - "Internet World Wide Web" auf crackinfo.com
- Die Terroristen haben wohl zuviel The Rock - Fels der Entscheidung geschaut, zumindest sehen die Giftgaskugeln genauso aus wie in eben jenem Film
- der potentielle Bruckheimer-Angeber-Shot nachdem die Kameraden einen Schnaps getrunken haben.
- ein deutscher Drogenbaron, gespielt von Kurt Huber!

Die restlichen Teile der Reihe (aka Actionfilme des Grauens):
Operation Delta Force
Operation Delta Force 2: Mayday
Operation Delta Force 4: Deep Fault
Operation Delta Force 5: Random Fire

Eine Rezension von David Kugler
(13. März 2008)
    Operation Delta Force 3: Clear Target bei ebay.de ersteigern


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Daten zum Film
Operation Delta Force 3: Clear Target USA 1998
(Operation Delta Force 3: Clear Target)
Regie Mark Roper Drehbuch Danny Lerner, David Sparling
Produktion Nu Image Kamera Johan Scheepers
Darsteller Jim Fitzpatrick, Bryan Genesse, Greg Collins, John Simon Jones, Gavin Hood, Darcy LaPier, David Dukas, Danny Keogh, Brendan Pollecutt
Länge ca. 90min FSK
Filmmusik Serge Colbert
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