Mega-Zicke Laura (Cameron Diaz) ist total im Stress. Für ihre Hochzeit muss alles krankhaft perfekt werden und nichts, aber auch gar nichts darf schief gehen. Ihr vom Zickenterror genervter Ehemann Kyle (Jon Favreau) indes flüchtet bevor er unter die Haube kommt noch einmal schnell mit seinen vier Freunden auf einen Junggesellenabend nach Las Vegas, um dort mit wildem Sex und harten Drogen ein letztes Mal die Sau raus zu lassen. Doch plötzlich geht alles schief: als es sein Freund Michael (Jeremy Piven) tierisch mit einer Prostituierten treibt, passiert ein kleines Missgeschick, und die schmächtige Asiatin wird am Handtuchhalter aufgespießt. Da ihnen der Sicherheitsdienst auf die Schliche kommt, wird auch dieser von Freund Robert (Christian Slater) kurzerhand mit dem Korkenzieher ermordet, worauf die fünf Männer die Leichen zerstückeln, um sie anschließend in der Wüste zu verscharren.
Doch Michael und sein Bruder Adam (Daniel Stern) vermögen auch nach ihrer Rückkehr in ihren Heimatort die Ereignisse von Las Vegas nicht zu verkraften, und so spitzt sich die Situation immer mehr zu bis alles eskaliert. Laura will allerdings unbedingt ihre Hochzeit feiern, auch wenn sie dabei über Leichen gehen muss.
„Very Bad Things“ wird wohl all jenen gefallen, die sich schon immer über dumme und kitschige Hollywoodliebeskomödien geärgert haben. Denn dieser Film ist eine rabenschwarze, makabere und alles andere als politisch korrekte Satire, bei d
er das Klischee der perfekten Hollywood-Hochzeit so richtig aufs Korn genommen wird.
Nach einem für eine Komödie typischen Einstieg überrascht der Film bald mit ziemlich viel Blut und visueller Gewalt, die von Mord zu Mord grotesker und komikhafter wirkt. Auch das Ende, das für alle noch Lebenden bitterböse sein wird, ist einfach nur zum totlachen.
Für eine schwarze Komödie aus Hollywood ist „Very Bad Things“ aufgrund der vielen Gewalt-, Sex- und Drogenszenen zunächst mutig umgesetzt. Er richtet sich gegen die oberflächliche, aufgesetzte Fassade einer bigotten Gesellschaft, die durch Laura perfekt repräsentiert wird. Dieser ist die Hochzeit im weißen Kleid wichtiger als die Gefühle zu ihrem Mann, und sie hat offensichtlich noch nicht bemerkt, dass ihre Beziehung schon längst über den Abgrund gesteuert ist. Um ihre Ziele zu erreichen manipuliert sie ihren überforderten Liebsten („Liebst du mich?“), und dominiert und unterdrückt ihn wo es nur geht.
Irgendwann verliert der Film sich jedoch zunehmend in einer Aneinanderreihung von hysterischem Geschrei und Todesszenen, sodass seine anfängliche Originalität leider verloren geht und zur oberflächlichen Effekthascherei wird. „Very Bad Things“ ist und bleibt eine amerikanische schwarze Komödie, deren Grenzen er leider nicht zu sprengen vermag.