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Planet Terror

Planet Terror

Ein Film von Robert Rodriguez

Zombies, Splatter, heiße Bräute auf Motorrädern und kleine Jungs mit großen Kanonen? Ja, hier seid Ihr richtig. Robert Rodriguez, der Regisseur von "Sin City", “From dusk till dawn” und “Desperado” hat mal wieder zugeschlagen und alles vereint, was einen bei einem Splatter-Movie zum Lachen bringen kann. Wer empfindlich auf Blutfontänen, Eitergesichter und abgerissene Körperteile reagiert, der hat vielleicht nicht ganz so viel Spaß, denn ein bisschen eklig ist das alles natürlich schon.
Ursprünglich als das Film-Paket "Grindhouse" (dies ist in der Regel ein schäbiges Kino, in dem Double-Features gezeigt werden) mit Quentin Tarantinos "Death Proof" aufgezogen, kommen in Deutschland beide Filme getrennt in die Kinos.

Die Story ist recht simpel und beginnt mit Cherry (Rose McGowan), die gerade als Stripperin kündigt, um ein neues Leben als Comedy-Star zu beginnen. Unterwegs trifft sie ihren Ex, “El Wray” (Freddy Rodriguez), getarnt als Abschlepp-Fahrer in Wahrheit aber ein Profi-Schütze. Zur gleichen Zeit scheitert auf der nahegelegenen, verlassenen Militärbasis ein illegaler Deal mit chemischen Waffen. Einer der Typen schießt die Vorräte zusammen und das giftige Zeug wird freigesetzt. Dies ist der Anfang vom Ende, d
enn das Gift verwandelt Menschen in fleischfressende Zombies. Der Kampf ums Überleben beginnt. Am Ende ist Wray tot und Cherry hat einen Unterschenkel weniger, dafür aber eine coole Waffen-Konstruktion am Stumpf. Also, um genau zu sein hat Cherry ganz am Ende sogar noch ein Baby von Wray, weil natürlich eine Bettszene mitten im Weltuntergang nicht fehlen durfte.
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Robert Rodriguez ist cool und ein Freak. Das jedenfalls kann man aus seinen Filmen ableiten und dabei bildet “Planet Terror” keine Ausnahme. Regisseur, Produzent, Autor, Kameramann und Cutter – Rodriguez lässt keinen anderen ran.

Die Geschichte von “Planet Terror” ist banal, aber irgendwie ist das Teil des Ganzen. Die Details in der Umsetzung stehen hier im Vordergrund. Es ist einfach zum Kreischen wie Cherry absolut lässig mit ihrem Bein durch die Gegend ballert. Natürlich sieht sie dabei auch riesig aus, cool und sexy, yeah. Wray ist auf den ersten Blick zwar ein ganz schönes Bübchen, aber wenn er erst einmal eine Knarre in die Hand bekommt, dann ist er nicht mehr zu halten, er trifft immer – auch wenn er auf einem Mini-Motorrad fahren muss. Manche Sachen sind so bekloppt, dass sie eben schon wieder gut sind. Naja, manchmal sind die Szenen auch nicht ganz so lustig. Zum Beispiel ist da dieser Fiesling, der allen Männern die Eier abschneidet und konserviert, dann ausrutscht und mit der Fresse drauf zu liegen kommt und sie dann, da der Behälter beim Sturz zu Bruch gegangen ist, verzweifelt in die Hosentasche steckt. Jungs leiden wenigstens mit den Opfern mit, Frauen können rein gar nichts damit anfangen.
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Rodriguez hat auch coole Freunde. Da haben mal wieder Quentin Tarantino und Bruce Willis ihre Auftritte. Beide Rollen fies und Tarantino einfach widerlich - charakterlich und optisch. Aber auch die Frauen sind wahnsinnig cool besetzt. Rose McGowan ist eine Super-Bombe, genauso wie Selma Hayek in “Desperado” und Jessica Alba in “Sin City”. Die blonde Antwort auf McGowan wird von Marley Shelton gespielt. Beide Ladys kämpfen auf der gleichen Seite und genau wie Cherry hat auch Dakota ein Handicap: ihre Hände sind von ihrem geisteskranken Mann betäubt worden und fallen schlaff an ihren Armen herab. Als sich ihr kleiner Sohn Tony aus Versehen selbst erschießt, hat sie nichts mehr zu verlieren - “Planet Terror” steckt eben auch voller Frauenpower. Und nicht zu unterschätzen die unverkennbare Message: gebt euren Kindern keine Waffen, sie checken`s wieder nicht und machen sich selbst platt. Leider durfte Stacy Ferguson (die Sängerin der Black Eyed Peas) nur eine kleine Nebenrolle spielen und ihr Gehirn ist ziemlich schnell von den Zombies ausgelöffelt.
Da Rodriguez ein so cooler Hund ist, hat er auch kleine Rollen für seine Familie eingebaut. Sein eigener Sohn Rebel spielt Dakotas Sohn, die Nichten Electra und Elise Avellán sind die aggressiven und streitsüchtigen Babysitter.

“Planet Terror” - dieser Film macht Spaß. Nicht ununterbrochen, aber auf ziemlich langer Strecke. Die Schauspieler machen Spaß, die Umsetzung der doofen Handlung macht Spaß und sogar die Dialoge machen häufig Spaß. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man sich auf diesen Schmarrn einlässt. Bitte nichts ernst nehmen und auch nichts anderes erwarten als eben Zombie-Splatter-Trash von Robert Rodriguez. Genau.

Eine Rezension von Jeannette Armborst
(02. August 2007)
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Daten zum Film
Planet Terror USA 2007
Regie Robert Rodriguez Drehbuch Robert Rodriguez
Produktion Elizabeth Avellán, Quentin Tarantino
Darsteller Rose McGowan, Freddy Rodriguez, Marley Shelton, Josh Brolin, Michael Biehn, Jeff Fahey
Länge ca. 102 Min. FSK mit Sicherheit NICHT freigegeben ab 12 J.
Kommentare zu dieser Kritik
Damocles TEAM sagte am 19.02.2008 um 17:21 Uhr

Ich hab den Film gestern abend gesehen, Death Proof kenne ich noch nicht.

Nunja, ich hoffe aber, dass dieser besser ist als Planet Terror, den der war ganz und gar nicht gut.

Woran das liegt? Nunja, an vielem.

Meiner Meinung nach ist schon die Ausgangsidee zwar witzig, aber kacke umgesetzt. Wenn man schon das Kino der 70er ehren will, dann soll man sich doch bitte entscheiden, ob man nen Film in diesem Stil dreht, oder eben nur den Geist davon atmen will. aber diese ständigen "Filmrisse", Spuren schlechter Lagerung und häufigem Abspielen etc, gepaart mit dem sonstigen hochglanz-Look und scharfem Bild funktioniert einfach nicht und lässt die Filmprobleme wie künstliche Körper darüber gelegt werden.
Wenn man nun aber schon einen Film in diesem Stil dreht, dann doch bitte komplett. Und das bedeutet auch den Verzicht auf Computereffekte und ähnlichen Schmarrn.

Ansonsten, und das trifft die Rezension dann gut, ist das mehr ein Familien- und Freundestreffen. "Hey Quentin, ich hab zwar kein Drehbuch, aber etwas Geld, komm lass uns nen Film machen. Ich ruf Bruce noch an, du kümmerst dich um Michael Parks, ok?"
Darüberhinaus ist die Story nicht abgefahren genug, sondern verläuft in bekannten Genrebahnen, mit vielen unnötigem Gedöns aussenrum, so etwa die ganze Nebenhandlung mit dem Eheärztepaar.
Die Idee mit dem fehlenden Reel ist zwar witzig, aber arschdreist, da der Film eigentlich eh schon zu lange dauert. Sie dient aber halt dazu, das Drehbuch zu kürzen.

Effekttechnisch fand ich den Film überraschend zahm, vor allem wenn man bedenkt, dass sowohl Tom Savini als auch KNB an dem Film beteiligt waren.

Alles in allem zeigt Planet Terror, dass man Kult nicht wiederholen und Trash nicht planen kann. Und das sollte man dem Film dann doch anrechnen.
morfois sagte am 16.05.2008 um 14:39 Uhr

"Planet Terror" habe ich mir - passenderweise - zu Halloween angeschaut. Ein absoluter Knaller!Prächtig eingestimmt wird man schon durch den Trailer "Machete", einen (fiktiven)blutigen Rache-Thriller im siebziger-Stil. Unbestätigten Meldungen zufolge sollen Fans die Regisseure Tarantino/Rodriguez regelrecht angefleht haben, die in den (fiktiven) Trailern beworbenen Filme auch noch zu realisieren...
Alles in allem ein schräger Zombie-Spaß, auf Augenhöhe mit Peter Jacksons "Braindead". Handwerklich perfekt(sogar B.Willis hat einen netten Gastauftritt), eine schöne Reminissenz an die italienischen Billig-Splatter der frühen 1980er Jahre (Fulci etc.). Die Kauf-DVD ist für mich Pflicht!

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