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Sergeant Pepper

Sergeant Pepper

Ein Film von Sandra Nettelbeck

„Es gibt Kinder, die nicht so leicht Freunde finden. Es gibt Kinder, die finden sofort Freunde und sind immer ganz beliebt. Und dann gibt es andere Kinder, denen das sehr schwer fällt. Das bedeutet aber ganz oft nur, dass sie etwas ganz besonderes sind und deswegen auch einen ganz besonderen Freund brauchen, der manchmal nicht so leicht zu finden ist. Aber es gibt ihn auf jeden Fall.“
Dies ist für Regisseurin und Drehbuchautorin Sandra Nettelbeck die Hauptaussage ihres Kinderfilms „Sergeant Pepper“. Ein sensibles Thema, jedoch nicht schwermütig umgesetzt. Nicht grell und laut, sondern sehr geschmackvoll und mit einem ganz eigenen Humor.

Zur Geschichte:
Familie Singer lebt ziemlich ausgeflippt in einem chaotischen Haus. Überall stehen eigenartige Maschinen und Geräte herum, denn der Vater (Ulrich Thomsen) ist Erfinder. Felix (Neal Lennart Thomas) kommt gerade in die Schule und ist ein wenig merkwürdig geraten: er läuft jeden Tag in einem Tiger-Kostüm herum und hört Stimmen. Seine Schwester Felicia (Carolyn Prein) treibt es deshalb ausser Haus. Ihr ist die Familie ein bisschen peinlich. Die Mutter (Johanna Ter Steege) ist Musikerin, genauer gesagt Dirigentin. Sie hat Verständnis für jeden aus der Familie und ihr Leben mit Job und Familie fest im Griff.
Felix findet eines Tages im Gebüsch vorm Haus einen Hund, Sergeant Pepper. Felix kann es kaum fassen, aber der Hund kann sprechen. Er erzählt, dass sein Herrchen von Gorde
nthal gestorben sei und ihm die große Villa allein vererbt hat. Nun ist er auf der Flucht vor den Kindern des Verstorbenen - Corinna (Barbara Auer) und Simon (Oliver Broumis), die ihn umbringen wollen, um an das Erbe zu kommen. Für Felix` Eltern ist das nur ein weiterer Fall seiner Spinnereien. Felicia hingegen kann Pepper auch hören und beide Kinder freunden sich mit ihm an.
Vater Singer ist bereit, den Hund aufzupeppeln. Er will ihn aber so schnell wie möglich wieder loswerden, weil der Hausvermieter ihnen sonst fristlos kündigen würde. Durch die Nutzung der Garage als Erfinder-Labor und den Lärm der Maschinen ist dieser nämlich schon furchtbar genervt. Vater Singer verteilt im Ort deshalb Steckbriefe von Pepper, die Corinna geradewegs auf seine Spur führen. Rechtzeitig schafft es Pepper, vor ihr zu fliehen. Felix und Felicia, die zum ersten Mal zusammenhalten, suchen Pepper nachts auf dem Friedhof, dort wo der alte Herr von Gordenthal begraben liegt. Sie merken aber nicht, wie sie von Simon beschattet werden. Der kommt ihnen auch zuvor, weil er das Grab schneller findet und entführt Pepper, der dort auf Felix gewartet hat. Eine aufregende Befreiungsaktion beginnt. Zum Schluss zieht Familie Singer, die nun doch vom Hausvermieter rausgeschmissen wird, in die herrschaftliche Villa zu Pepper.
Sergeant PepperSergeant PepperSergeant Pepper
Zum Film:
- „Sergeant Pepper“ ist ein besonders liebevoller Kinderfilm. Nicht nur das Thema über die Schwierigkeit, einen Freund zu finden, sondern auch die Darstellung der Familie machen ihn wirklich sehenswert. Familie Singer ist alles andere als spießig, sondern chaotisch und lustig. Es herrscht eine ungezwungene Stimmung und obwohl sie natürlich mit Alltagsproblemen zu kämpfen hat, hält die Familie doch zusammen und gesteht jedem seine Eigenheiten zu.

- Der Film besticht durch auffallend gute Kameraeinstellungen und mutig ruhigen Bildern, die aber überhaupt nicht langweilig, sondern im Gegenteil sehr wirkungsvoll sind. Die Stimmung der verschiedenen Orte – z.B. die Praxis des Therapeuten im Gegensatz zum trubeligen Haus der Singers – ist einfach toll eingefangen.

- Die Besetzung ist hervorragend gelungen. Beide Kinder spielen so natürlich und unverkrampft. Die Mutter spricht mit einem hinreißend niederländischen Akzent. Man liebt diese Familie einfach. Sogar den Vater, der ja eigentlich immer dagegen ist, sich aber doch nicht dem Wunsch seiner Lieben widersetzen kann. Auch Pepper passt wunderbar: ein zotteliger Stromer mit Charakter und kein geschniegeltes Hündchen aus adeligem Hause.

- Die DVD bietet ein ca. 60 minütiges Making-Of und viele Interviews mit den Darstellern und der Regisseurin. Preislich liegt die DVD bei Euro 10.

Der Film "Sergeant Pepper" ist warmherzig und geht feinfühlig mit seiner Thematik um: Kinder, die anders sind und deshalb Probleme haben, Freundschaft zu knüpfen. Er macht allen Mut, selbstbewusst zu sein und Geduld zu haben, denn der passende Freund findet sich für jeden Menschen. Die entzückenden Darsteller der Familie Singer und die schönen Bilder machen diesen Kinderfilm sehr sehenswert - und das nicht nur für Kinder.

Eine Rezension von Jeannette Armborst
(18. März 2007)
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Daten zum Film
Sergeant Pepper Deutschland 2004
Regie Sandra Nettelbeck Drehbuch
Produktion
Darsteller Ulrich Thomsen, Carolyn Prein
Länge ca. 94 Min. FSK ohne Altersbeschränkung
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